Elsbethstraße
Die Elsbethstraße ist eine Anliegerstraße im Stadtteil Gohlis. Sie liegt auf den Flurstücken 1700 und 1704 der Gemarkung Gohlis und hat den amtlichen Straßenschlüssel 08012.
Verlauf
Die 529 Meter lange Straße beginnt an der Sasstraße (ursprünglich Carlstraße, 1899–1947 Friedrich-Carl-Straße bzw. Friedrich-Karl-Straße, mitunter auch in der amtlichen Falschschreibung Saßstraße; gegenüber der Einmündung der Blumenstraße) und führt geradlinig in westliche Richtung, kreuzt dabei die Reginenstraße (ursprünglich Obststraße, bis 1905 Marienstraße) und zwischen den Hausnummern 15 und 17 bzw. 20 und 22 die Lindenthaler Straße mit der hier seit 1898 verkehrenden Nordgohliser Straßenbahntrasse. Im weiteren Verlauf nach Westen kreuzt die Elsbethstraße noch die Natonekstraße (bis 1947 Georgstraße, 1947–2001 Geschwister-Scholl-Straße) und mündet schließlich in die Breitenfelder Straße.
Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der nördlichen Straßenseite.
Geschichte
Die Geschichte der Elsbethstraße ist eng mit der der Blumenstraße verbunden, zu der sie bis 1904 gehörte.
Die Straße wurde im dritten Viertel des 19. Jahrhunderts in der Gemeinde Gohlis nordöstlich des alten Ortskerns angelegt und erhielt um 1870[1] den Namen Blumenstraße ()[2]. Damit wurde auf die in der Nähe befindlichen Gärtnereien Bezug genommen; eine kreuzende Straße erhielt gleichzeitig den Namen Obststraße (heute Reginenstraße).
Am 20. Mai 1885 wurde beschlossen, die Straße in eine Obere Blumenstraße (westlich der Carlstraße: die heutige Elsbethstraße) und eine Untere Blumenstraße (die heutige Blumenstraße) zu unterteilen. Grund dafür war wohl die bauliche Trennung: auf der Ostseite der Carlstraße lagen Gärten, die der Besitzer offensichtlich (noch) nicht aufgeben wollte. – Beide Straßenteile waren, jeweils mit 1 beginnend, fortlaufend nummeriert. In der Oberen Blumenstraße gab es laut Leipziger Adreßbuch 1890 die Hausnummern 1, 2 … 37, wobei ein Großteil der Grundstücke als „Baustellen“ bezeichnet werden.
Am 1. Januar 1890 wurde Gohlis in die Stadt Leipzig eingemeindet. Offensichtlich wurde die Trennung von Oberer und Unterer Blumenstraße nun wieder aufgegeben und die Straße (im Osten beginnend) in der modernen Zählung (links ungerade, rechts gerade) neu durchnummeriert. Jedenfalls zeigt schon das Leipziger Adreßbuch 1891 den neuen Zustand, wobei der Abschnitt der heutigen Elsbethstraße die Hausnummern 51–89 (links) und 68–114 (rechts) erhielten. Die neuen Hausnummern mussten aber bald wieder korrigiert werden, da sie nur Eutritzsch und Gohlis berücksichtigten, aber am 21. Januar 1891 beschlossen wurde, die geradlinige Verlängerung in der Nordvorstadt (bis zur Delitzscher Straße) mit zur Blumenstraße zu ziehen. Erstmals im Leipziger Adreßbuch 1894 ist der gesamte Straßenzug aus heutiger Blumen- und Elsbethstraße einheitlich nummeriert, wobei nun in der heutigen Elsbethstraße die Nummern 67–99 und 90–134 lagen.

Am 13. Juli 1904 wurde beschlossen, den westlich der Friedrich-Carl-Straße liegenden Teil der Blumenstraße mit Wirkung zum 1. Januar 1905 in Elsbethstraße ()[3] umzubennen. Dabei wurden auch die heutigen Hausnummern vergeben. – Mit dieser Benennung wird auf das vereinigte Theresien- und Elsbethstift Bezug genommen, das sich seit 1882 im Haus Nr. 38 befindet.
Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung am 18. März 1992 wurde die Straße auf die Statistischen Bezirke 902 (Hausnummern 1–15 und 2–20) und 901 (Hausnummern 17–37 und 22–42) im Ortsteil Gohlis-Süd verteilt, wobei die Lindenthaler Straße die Grenze zwischen den Bezirken bildet.
Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04155.
Anlieger
- Nr. 1: Geschwister-Scholl-Schule (Grundschule der Stadt Leipzig)
- Nr. 19–23: Gohlis-Center
- Nr. 2–4: Friedrich-Schiller-Schule (Gymnasium der Stadt Leipzig)
- Nr. 38: Theresien- und Elsbethstift
Weblinks
Literatur
- Hötzel, Manfred; Kürschner, Dieter: Straßennamen in Gohlis. Geschichte und Erläuterung. Leipzig 2001. (Gohliser Historische Hefte, 6), Seite 31 – Hier wird die Benennung nicht nach dem Stift, sondern nach der Tochter Elsbeth des Stifters behauptet.
- Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen (Hrsg.): Verzeichnis Leipziger Straßennamen. PDF (ohne Ort, ohne Jahr, ohne Paginierung; Redaktionsschluss Dezember 2018), Seite [756]
- Stadtarchiv Leipzig (Hrsg.): LEXIKON Leipziger Straßennamen. Leipzig: Verlag im Wissenschaftszentrum, 1995. Seite 63
Fußnoten
- ↑ Adressbücher von 1863 und 1866 nennen sie noch nicht, auf der um 1872 zu datierenden Eberts Karte wird sie aber gezeigt.
- ↑ korrekte Schreibweise in gebrochener Schrift
- ↑ korrekte Schreibweise in gebrochener Schrift