Stadtteil
Stadtteile sind größere bebaute Fläche mit eigenem Namen, die
- bis 1888 durch die Gliederung der Altstadt in die Innenstadt sowie die Nordvorstadt, Ostvorstadt, Südvorstadt und Westvorstadt, und
- ab 1889 durch die Eingemeindung vorher selbständiger Gemeinden
entstanden. Die vier Alt-Leipziger Vorstädte wurden oft noch in je zwei Stadtteile unterteilt: Nördliche und Südliche Ostvorstadt, Innere und Äußere Südvorstadt, Innere und Äußere Westvorstadt sowie Innere und Äußere Nordvorstadt.
Begriff

Dieses Verständnis folgt der historischen Entwicklung. Eine amtliche Definition für den Begriff Stadtteil gibt es aber (zumindest in Leipzig) nicht. Um 1900 wurde an Stelle von Eingemeindung das Wort Einverleibung benutzt und die ehemaligen Gemeinden wurden als Bezirke oder Stadtbezirke bezeichnet. Seit den 1920er Jahren wird dann weitgehend einheitlich der Begriff Stadtteil benutzt, wobei noch 1949 ein enger Zusammenhang mit den Flurbuchbezirken, also den Gemarkungen, hergestellt wird.
Dass auch der Zuschnitt der Stadtteile Änderungen unterworfen ist, zeigt das Adressbuch 1949, wo Neureudnitz, Neusellerhausen und Volkmarsdorfer Straßenhäuser noch als Stadtteile bezeichnet werden. Heute sind sie längst mit Reudnitz, Sellerhausen und Volkmarsdorf verschmolzen.
Abgrenzung
Gemarkungen
Gemarkungen sind keine Stadtteile, obwohl sie meist den gleichen Namen haben. Sie stehen jedoch den Stadtteilen am nächsten, da ihre Flächen sehr oft identisch sind. Gemarkungen sind älter als Stadtteile. Mitunter schlossen sich vor der Eingemeindung nach Leipzig benachbarte Gemeinden zusammen, nahmen einen Doppelnamen an (beispielsweise Anger + Crottendorf → Anger-Crottendorf oder erfanden einen neuen Namen (wie Großmiltitz + Kleinmiltitz → Miltitz), aber vereinigten die alten Gemarkungen nicht. Mitunter wurden aber auch die Gemarkungen vereinigt, so dass (trotz Doppelnamen) die Flächen von Gemarkung und Stadtteil identisch sind. Dies ist bei Böhlitz-Ehrenberg der Fall.
Ortsteile
Ortsteile sind keine Stadtteile, obwohl sie oft den gleichen Namen haben oder einen Doppelnamen, der wie die Vereinigung zweier Stadtteile aussieht. Ortsteile sind meist viel jünger als Stadtteile, sie wurden erst 1992 eingeführt. Dabei wurden „am grünen Tisch“ willkürlich Grenzen gezogen und den entstandenen Flächen neben einer Nummer auch Namen gegeben, die wie die von Stadtteilen aussehen, obwohl doch ganz andere Flächen gemeint sind.
Siedlungen und Viertel
Natürlich sind auch größere Siedlungen (wie die Gartenvorstadt Marienbrunn) und Viertel (wie das Waldstraßenviertel) im allgemeinen Wortsinn irgendwie „Teile der Stadt“. Aber Stadtteile im engeren Sinn sind sie nicht, da sie alle „auf der grünen Wiese“ in bestehenden Stadtteilen errichtet wurden und auch keine eigene Gemarkung erhielten.
Stadtteile
Nachfolgend sind alle 73 Leipziger Stadtteile aufgeführt:
- Abtnaundorf
- Althen
- Anger-Crottendorf
- Baalsdorf
- Böhlitz-Ehrenberg
- Breitenfeld
- Burghausen
- Connewitz
- Dölitz
- Dösen
- Engelsdorf
- Eutritzsch
- Göbschelwitz
- Gohlis
- Gottscheina
- Großzschocher
- Gundorf
- Hänichen
- Hartmannsdorf
- Heiterblick
- Hirschfeld
- Hohenheida
- Holzhausen
- Innenstadt
- Kleinpösna
- Kleinzschocher
- Knauthain
- Knautkleeberg
- Knautnaundorf
- Lausen
- Leutzsch
- Liebertwolkwitz
- Lindenau
- Lindenthal
- Lößnig
- Lützschena
- Meusdorf
- Miltitz
- Mockau
- Möckern
- Mölkau
- Neuschönefeld
- Neustadt
- Nordvorstadt
- Ostvorstadt
- Paunsdorf
- Plagwitz
- Plaußig
- Portitz
- Probstheida
- Quasnitz
- Rehbach
- Reudnitz
- Rückmarsdorf
- Schleußig
- Schönau
- Schönefeld
- Seehausen
- Sellerhausen
- Sommerfeld
- Stahmeln
- Stötteritz
- Stünz
- Südvorstadt
- Thekla
- Thonberg
- Volkmarsdorf
- Wahren
- Westvorstadt
- Wiederitzsch
- Windorf
- Zuckelhausen
- Zweinaundorf