Blumenstraße

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Die Blumenstraße ist eine Anliegerstraße in den Leipziger Stadt­teilen Nordvorstadt, Eutritzsch und Gohlis. Sie liegt auf den Flurstücken 4293 der Gemarkung Leipzig, 707 und 705 der Gemarkung Eutritzsch sowie 1710 und 1708 der Gemarkung Gohlis und hat den amtlichen Straßen­schlüssel 08003.

Verlauf

Die insgesamt 858 Meter lange Straße beginnt in der Nordvorstadt an der Delitzscher Straße (hier bis 1890 Eutritzscher Straße, 1890–1950 Delitzscher Straße, 1950–1991 Straße der Deutsch-Sowjetischen Freund­schaft) und führt gerad­linig in nord­westliche Richtung. Dabei nimmt sie die von Süd­westen kommende Mechler­straße auf und wechselt einige Grund­stücke weiter in den Stadtteil Eutritzsch. – Der Leipziger Abschnitt ist 221 Meter lang, hier liegen die Gebäude mit den Hausnummern 1–15 und 4–22.

In Eutritzsch über­quert die Straße auf der Kreuzung mit der Kanal­straße die hier verrohrte Nördliche Rietzschke und kreuzt die Bleichert­straße (bis 2001 Kirch­weg). An dieser Kreuzung wechselt die Blumen­straße in den Stadtteil Gohlis. – Der Eutritzscher Abschnitt ist 154 Meter lang, hier liegen die Gebäude mit den Hausnummern 17–27 und 26–38.

In Gohlis nimmt die Blumenstraße die von Süd­westen kommende Böhme­straße auf. An der Kreuzung mit der Lützow­straße (hier ursprünglich Feld­straße, 1899–1945 Kaiser-Friedrich-Straße, 1945–1953 Viktor-Adler-Straße) knickt die Blumen­straße in eine westlichere Richtung ab, und mündet schließlich gegen­über der Einmündung der Elsbeth­straße, die bis 1904 ein Teil der Blumen­straße war, in die Sas­straße (hier ursprünglich Carl­straße, 1899–1947 Friedrich-Karl-Straße). – Der Gohliser Abschnitt ist 483 Meter lang, hier liegen die Gebäude mit den Haus­nummern 31–59 und 40–82.

Die gerad­zahligen Haus­nummern befinden sich auf der nord­östlichen Straßen­seite.

Geschichte

Die Geschichte der Blumenstraße ist eng mit der der Elsbethstraße verbunden, die bis 1904 zur Blumenstraße gehörte und sogar deren historischen Anfang bildete.

Die Straße wurde im dritten Viertel des 19. Jahr­hunderts zunächst nur in der Gemeinde Gohlis nord­östlich des alten Orts­kerns angelegt und erhielt um 1870[1] im Bereich der heutigen Elsbethstraße den Namen Blumenstraße ()[2]. Damit wurde auf die in der Nähe befindlichen Gärtnereien Bezug genommen; eine kreuzende Straße erhielt gleichzeitig den Namen Obst­straße (heute Reginen­straße).

Am 20. Mai 1885 wurde beschlossen, die Straße in eine Obere Blumen­straße (westlich der Carl­straße: die heutige Elsbethstraße) und eine Untere Blumen­straße (die heutige Blumenstraße) zu unter­teilen. Grund dafür war wohl die bauliche Trennung: auf der Ostseite der Carlstraße lagen Gärten, die der Besitzer offensichtlich (noch) nicht aufgeben wollte. – Beide Straßen­teile waren, jeweils mit 1 beginnend, fortlaufend nummeriert. In der Unteren Blumenstraße gab es laut Leipziger Adreßbuch 1890 die Haus­nummern 1, 2 … 73, 74, wobei ein Großteil der Grund­stücke als „Baustellen“ bezeichnet werden.

Am 1. Januar 1890 wurden Gohlis und Eutritzsch in die Stadt Leipzig eingemeindet. Offensichtlich wurde die Trennung von Oberer und Unterer Blumenstraße nun wieder aufgegeben und die Straße (im Osten beginnend) in der modernen Zählung (links ungerade, rechts gerade) neu durch­nummeriert. Jedenfalls zeigt schon das Leipziger Adreßbuch 1891 den neuen Zustand. Die neuen Hausnummern mussten aber bald wieder korrigiert werden, da sie nur Eutritzsch und Gohlis berücksichtigten, aber am 21. Januar 1891 beschlossen wurde, die gerad­linige Verlängerung in der Nordvorstadt (bis zur Delitzscher Straße) mit zur Blumen­straße zu ziehen. Erstmals im Leipziger Adreßbuch 1894 ist der gesamte Straßenzug aus heutiger Blumen- und Elsbeth­straße einheitlich nummeriert.

Am 13. Juli 1904 wurde beschlossen, den westlich der Carlstraße liegenden Teil der Blumen­straße mit Wirkung zum 1. Januar 1905 in Elsbethstraße umzubennen.

Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung am 18. März 1992 wurde die Straße auf die Statistischen Bezirke 060 (Haus­nummern 1–21 und 2–32) im Ortsteil Zentrum-Nord sowie 902 (Haus­nummern 49–59 und 72–82) und 903 (Haus­nummern 23–47 und 34–68) im Ortsteil Gohlis-Süd verteilt.

Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zu den Postleitbezirken 04105 (Haus­nummern 1–21 und 2–32) sowie 04155 (Haus­nummern 23–59 und 34–80).

Weblinks

Literatur

  • Hötzel, Manfred; Kürschner, Dieter: Straßen­namen in Gohlis. Geschichte und Erläuterung. Leipzig 2001. (Gohliser Historische Hefte, 6), Seite 22
  • Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen (Hrsg.): Verzeichnis Leipziger Straßen­namen. PDF (ohne Ort, ohne Jahr, ohne Paginierung; Redaktionsschluss Dezember 2018), Seite [454] – Hier wird die Gohliser Geschichte, insbesondere der Zusammenhang mit der Elsbeth­straße nicht erwähnt. Die Bezeichnungen Obere und Untere Blumen­straße werden zwar genannt, aber nicht den heutigen Straßen zugeordnet. Da nur die Ortsteile angegeben werden, kommt niemand auf die Idee, hier könnten auch Eutritzscher Grundstücke liegen.
  • Stadtarchiv Leipzig (Hrsg.): LEXIKON Leipziger Straßen­namen. Leipzig: Verlag im Wissen­schafts­zentrum, 1995. Seite 37 – Hier wird der gemeinsame Vorgänger der Oberen und Unteren Blumen­straße nicht erwähnt, dafür aber die Zusammen­fassung der beiden Teile „um 1900“ behauptet. Die Abspaltung der Elsbeth­straße 1904 fehlt.

Fußnoten

  1. Adressbücher von 1863 und 1866 nennen sie noch nicht, auf der um 1872 zu datierenden Eberts Karte wird sie aber gezeigt.
  2. korrekte Schreibweise in gebrochener Schrift