Max Abraham

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Max Abraham war Verleger und Stifter in Leipzig.

Leben

Dr.jur. Max Abraham ()[1] wurde am 2. Juni[2] 1831 als Sohn einer jüdischen Familie in Danzig geboren. Nach dem Studium in Danzig (Musik), Berlin (Jura), Paris und London (Wirtschaft) wurde Abraham am 1. April 1863 Teilhaber am Musik­verlag C. F. Peters in Leipzig. Im Jahr 1867 begründete er innerhalb des Verlags die Edition Peters.

Am 14. Juli 1873 kaufte Abraham das unbebaute Grundstück Thalstraße 29b (seit 1878 Talstraße 10), das er durch den Architekten Otto Brückwald (1841–1917) mit einem Wohn- und Geschäfts­haus bebauen ließ. Hier nahm 1874 der Musikverlag C. F. Peters seinen Sitz.

Am 1. April 1880 schied der Mitinhaber Julius Friedländer (1827–1882) aus dem Verlag aus, seitdem war Abraham alleiniger Inhaber.

Am 1. Oktober 1893 gründete Abraham die Musikbibliothek Peters, die am 2. Januar 1894 im Gebäude Königs­­straße 26 (heute: Goldschmidtstraße) eröffnet wurde.

Im Jahr 1894 nahm der unverheiratete Abraham seinen Neffen Henri Hinrichsen (1868–1942), der schon seit 1891 bei ihm angestellt war, als Teilhaber in den Verlag auf.

M. Abraham

In einem Testamentsnachtrag vom 20. April 1897 stiftete Abraham der Stadt Leipzig die Musik­bibliothek Peters sowie die Zinsen aus 400.000 Goldmark zur Unterhaltung der Bibliothek. Für den Fall, dass der Musikverlag erlischt oder die Stadt Leipzig verlässt, setzte er die Stadt Leipzig als Eigentümer der Bibliothek, des Kapitals und des Grundstücks Königs­straße 26 ein. – Außerdem stiftete er 500 Goldmark, deren Zinsen Witwen der Mitglieder des Stadtorchesters zukommen sollten.

Am 8. Dezember 1900, kurz nach dem 100. Jahrestag der Firmengründung, nahm sich Max Abraham im Alter von 69 Jahren das Leben. Im Leipziger Tageblatt erschienen in den nächsten Tagen sieben Traueranzeigen für ihn.

Gedenkstein (2012)

Da die von Abraham gewünschte Feuerbestattung in Leipzig noch nicht möglich war, wurde er in Gotha eingeäschert und zunächst dort auch beigesetzt. In den 1920er Jahren wurde die Urne auf den Leipziger Süd­friedhof (XIII. Abteilung) umgebettet, wo Hinrichsen eine Familien­grabstätte erworben hatte. Das Grabmal der Familie Bendix / Abraham / Hinrichsen wurde in den 1980er Jahren eingeebnet; seit 1992 erinnert ein Gedenkstein an den ehemaligen Standort.

Erinnerung

Im Jahr 1910 wurde eine Straße im Leipziger Stadtteil Lindenau nach Dr. Max Abraham benannt (Abrahamstraße).

Literatur

  • Dadelsen, Georg von: Abraham, Max. – In: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), Seite 22–23
  • Geffcken, Heinrich; Tykocinski, Chaim: Stiftungsbuch der Stadt Leipzig. Leipzig 1905. Seiten 668–669 (Kopie)
  • Lawford-Hinrichsen, Irene; Molkenbur, Norbert: C. F. Peters – ein deutscher Musikverlag im Leipziger Kulturleben. Zum Wirken von Max Abraham und Henri Hinrichsen. – In: Ephraim-Carlebach-Stiftung (Hrsg.): Judaica Lipsiensia: Zur Geschichte der Juden in Leipzig. Leipzig: Edition Leipzig, 1994. Seiten 92–109
  • Löffler, Katrin; Schöpa, Iris; Sprinz, Heidrun: Der Leipziger Südfriedhof. Edition Leipzig 2000, Seite 138.
  • Stadtarchiv Leipzig (Hrsg.): LEXIKON Leipziger Straßennamen. Leipzig: Verlag im Wissen­schafts­­zentrum, 1995. Seite 17

Weblinks

Fußnoten

  1. korrekte Schreibweise in gebrochener Schrift
  2. entsprechend seinem handschriftlichen Lebenslauf in der Promotions­akte; oft werden andere Geburtsdaten angegeben