Uhlandstraße
Die Uhlandstraße ist eine Anliegerstraße im Leipziger Stadtteil Lindenau. Sie liegt auf den Flurstücken 690h, 844 und 1233 der Gemarkung Lindenau und hat den amtlichen Straßenschlüssel 07116.
Verlauf
Die 657 Meter lange Straße beginnt an der Rietschelstraße und führt geradlinig in südwestliche Richtung, kreuzt dabei die Paul-Küstner-Straße (ursprünglich Ottostraße), die William-Zipperer-Straße (hier ursprünglich Leutzscher Straße, später Theodor-Fritsch-Straße, Carl-Goerdeler-Straße), die Georg-Schwarz-Straße (hier ursprünglich Gundorfer Straße, später Schlageterstraße) und die hier verlaufende Leutzscher Straßenbahntrasse, bildet den Südostrand des Gellertplatzes, wobei sie gleichzeitig die Diakonissenstraße kreuzt, und mündet schließlich in die Merseburger Straße. Die geradzahligen Hausnummern befinden sich auf der nordwestlichen Straßenseite.
Geschichte

Die Straße wurde in den 1880er Jahren auf ehemaliger Feldflur in der Gemeinde Lindenau angelegt und war zunächst als Straße C geplant. Am 20. Juni 1887 erhielt sie durch die Gemeinde Lindenau den Namen Schillerstraße ()[1]. Damit wurde an den Dichter Friedrich Schiller (1759–1805) erinnert; die parallel verlaufende Goethestraße (jetzt Wielandstraße), die kreuzende Gellertstraße (jetzt Teil der Diakonissenstraße) und der Gellertplatz wurden am gleichen Tage ebenfalls nach Dichtern benannt.

Im Jahr 1890 wurde in der nordwestlichen Ecke der Kreuzung Schiller- / Gundorfer Straße die 2. Bezirksschule von Lindenau eröffnet. Sie wurde ab 1891 als 23. Bezirksschule weitergeführt, von 1919 bis 1945 von der 43. Volksschule, dann von der 42. und 43. Grundschule sowie von 1959 bis 1992 von der 42. Polytechnischen Oberschule genutzt, die zuletzt den Ehrennamen Alexander Puschkin trug. Von 1992 bis 2005 war sie Standort der Uhlandschule – Gymnasium der Stadt Leipzig, seitdem dient das Gebäude als Ausweichquartier für Schulen, deren Gebäude saniert werden, oder für Außenstellen, die später als eigene Schulen selbständig werden sollen.
Da es bei der Eingemeindung von Lindenau in die Stadt Leipzig am 1. Januar 1891 den Straßennamen bereits gab und damals die Alt-Leipziger Straßennamen generell geschont wurden, musste die Lindenauer Schillerstraße umbenannt werden.

Als es darum ging, der geplanten Ostverlängerung der Schillerstraße (zwischen Leutzscher und Rietschelstraße) einen Namen zu geben, wurde am 10. November 1897 beschlossen, diese neue Straße und die Lindenauer Schillerstraße künftig Uhlandstraße ()[2] zu benennen. Der Beschluss wurde in der Bekanntmachung vom 30. Dezember 1897 verkündet und trat damit in Kraft. – Mit dieser Benennung wird nun (im ursprünglichen Themenkreis) an den Dichter Ludwig Uhland (1787–1862) erinnert.
Bei der Einführung der Kommunalen Gliederung am 18. März 1992 wurde die Straße auf die Statistischen Bezirke 713, 712 und 711 im Ortsteil Altlindenau verteilt.
Seit dem 1. Juli 1993 gehört die Straße zum Postleitbezirk 04177.
Weblinks
Literatur
- Eschner 1910, Seite 93
- Stadt Leipzig, Amt für Statistik und Wahlen (Hrsg.): Verzeichnis Leipziger Straßennamen. PDF (ohne Ort, ohne Jahr, ohne Paginierung; Redaktionsschluss Dezember 2018), Seite [2737]
- Stadtarchiv Leipzig (Hrsg.): LEXIKON Leipziger Straßennamen. Leipzig: Verlag im Wissenschaftszentrum, 1995. Seite 212
Fußnoten
- ↑ korrekte Schreibweise in gebrochener Schrift
- ↑ korrekte Schreibweise in gebrochener Schrift