Bekanntmachung vom 20. März 1912

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Im Leipziger Tageblatt vom 24. März 1912 wurde auf Seite 9 eine Bekanntmachung des Rats der Stadt Leipzig vom 20. März 1912 veröffentlicht, in der fünf neue Straßen erstmals einen Namen erhielten sowie zahlreiche Straßen mit einem Namen, der schon von einer anderen Straße belegt war, entweder einen ganz neuen Namen erhielten oder an benachbarte Straßen angeschlossen wurden.

  Wir haben beschlossen,
  die Straße T in Leipzig-Lindenau—West
Bausestraße
(Johann Friedrich Bause, bekannter Leipziger Kupfer-
stecher, gest. 1814),
  die Straße U in Leipzig-Lindenau—West
Graffstraße
(Der berühmte Dresdner Maler Anton Graff, gest.
1813, hat auch in Leipzig zahlreiche Bildnisse der
bedeutendsten Persönlichkeiten seiner Zeit gemalt),
  die Straße r in Leipzig-Eutritzsch—Nordost
Wörlitzer Straße,
  die Straße 34 in Leipzig-Gohlis—Nord
Wustmannstraße
(Gustav Wustmann, der Erforscher der Leipziger
Stadtgeschichte und Verfasser der Sprachdummheiten,
gest. am 22. Dezember 1910),
  die Straße 40 in Leipzig-Gohlis—Nord
Renkwitzstraße
(Rudolf Alexander Renkwitz, hochherziger Leipziger
Stifter, gest. am 27. Oktober 1910),
  die Bornaische Straße in Leipzig-Probstheida
Gorbitzer Straße
(nach der wüsten Mark Gorbitz im Südwesten von
Probstheida, später zur Flur von Probstheida ge-
schlagen),
  die Christian-Weiße-Straße in Leipzig-Stötteritz
Weißestraße,
  die Grenzstraße in Leipzig-DölitzDösen
Getzelauer Straße
(nach der wüsten Mark Getzelau, südlich von Dösen,
später zur Flur von Crostewitz geschlagen),
  die König-Albert-Straße in Leipzig-Dölitz
Burchardstraße
(nach dem Grafen Burchard, dem Stammvater der
Wettiner, gest. 908),
  die Kreuzstraße in Leipzig-Stötteritz
Zuckelhäuser Straße,
  die Kurze Straße in Leipzig-Dölitz
An der Mühlpleiße,
  die Mittelstraße in Leipzig-Stünz
Bruhnsstraße
(nach dem Leipziger Astronomen Karl Christian
Bruhns, gest. am 25. Juli 1881),
  die Mölkauer Straße in Leipzig-Stötteritz
Sommerfelder Straße,
  die Probstheidaer Straße in Leipzig-Dölitz
Friederikenstraße
(zur Erinnerung an Friederike Oeser und an Goethes
häufige Besuche in dem Landhaus ihres Vaters in
Dölitz),
  die Probstheidaer Straße in Leipzig-Stötteritz
Colmstraße
(nach dem Berg und der wüsten Mark Colm südöst-
lich von Zuckelhausen),
  die Schillerstraße in Leipzig-Dölitz
Bürgerstraße
(nach dem Dichter Gottfried August Bürger, gest.
am 8. Juni 1794),
  die Schirmerstraße in Leipzig-Dösen
Auenhainer Straße
(nach der wüsten Mark Auenhain, südlich von Dösen,
später zur Flur von Markkleeberg geschlagen),
  den Schulplatz in Leipzig-Stötteritz
Weißeplatz
(Christian Felix Weiße, nach dem schon die Weiße-
straße genannt ist, war einer der bekanntesten Dichter
und zugleich einer der beliebtesten Jugendschriftsteller
des 18. Jahrhunderts),
  die Schulstraße in Leipzig-Stünz
Zweenfurther Straße,
  die Stötteritzer Straße in Leipzig-Probstheida
Augustinerstraße
(das Dorf Probstheida gehörte vor der Reformations-
zeit den Augustiner-Chorherren des Leipziger
Thomasklosters),
  den Stünzer Weg in Leipzig-Stötteritz und
Stötteritz-Stünzer Weg in Leipzig-Crottendorf-Mölkau
Seifertshainer Straße
  die Wilhelm-Crusius-Straße in Leipzig-Möckern
Bucksdorffstraße
(Dietrich von Bucksdorff, Ordinarius der Juristen-
fakultät und Syndikus des Rats, seit 1463 Bischof
von Naumburg, hinterließ dem Rate wertvolle Hand-
schriften und legte so den ersten Grund zu der Rats-
bibliothek, der jetzigen Stadtbibliothek),
  die Zweinaundorfer Straße in Leipzig-Stötteritz
Albrechtshainer Straße
zu nennen und
  die Straße A in Leipzig-Anger-Crottendorf
zur Wörthstraße,
  die Straße 10 auf den ehemaligen Gohliser Schloß-
wiesen
zum Poetenweg,
  die Straße 39 in Leipzig-Gohlis—Nord und ebenso
den jenseits des Viertelswegs liegenden Straßenteil
zur Roonstraße,
  die Böttcherstraße in Leipzig-Gohlis
zur Lindenthaler Straße,
  die Eisenbahnstraße in Leipzig-Stünz
zur Rüdigerstraße,
  die Grenzstraße in Leipzig-Stünz
zur Plaußiger Straße
  und den Stötteritzer Weg in Leipzig-Anger-Reudnitz
  und Anger-Crottendorfer Weg in Leipzig-Stötteritz
zur Oststraße
zu ziehen.
  Die Neubenennungen treten sofort in Kraft, die
Umnennungen am 1. Januar 1913.
  L e i p z i g, am 20. März 1912 2451
Str.-Ben. Nr. 5
Plen. 377.
Der Rat der Stadt Leipzig.